Scirocco Cup

Die Gelegenheit erschien den Verantwortlichen aus den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit und Vertrieb günstig. Mithilfe des Motorsports sollte der Absatz des Scirocco gefördert und sein Image als sportliches Fahrzeug gestärkt werden. Der Vorstand stimmte deshalb im Herbst 1975 dem Bau einer Sonderserie von 50 Scirocco für den Rennsport zu. Die Kleinserie, die zu einem Preis von 15.500 DM an die Teilnehmer des VW-Junior-Cups
abgegeben wurde, war einheitlich schwarz lackiert und äußerlich durch Spoiler und Kotflügelverbreiterungen gekennzeichnet. Zur umfangreichen Serienausstattung gehörten außerdem ein Sportlenkrad, Recaro-Sportsitze, ein speziell überarbeitetes Fahrwerk, Pirelli-Breitreifen, Überrollbügel, eine Verbundglasfrontscheibe und ein 110 PS-Motor. Der Cup-Scirocco sollte ein möglichst funktionelles Sportgerät, aber gleichzeitig auch ohne Komforteinbußen tauglich für den normalen Straßenverkehr sein.


Die Reaktion der Öffentlichkeit war überwältigend. Dutzende von Anfragen gingen beim Verband Formel V Europa e.V. in Hannover ein, der die Motorsportinteressen der Volkswagenwerk AG vertrat und für die Auslieferung der Scirocco verantwortlich zeichnete. Mehr als 200 Interessenten überwiesen gar die als Anzahlung geforderte Summe von 5.000 DM für den Cup-Scirocco. Deshalb entschied man sich dafür, die begehrten Fahrzeuge an die Sieger eines Sichtungsturniers zu vergeben. Am 21. Februar 1976 trafen sich die Kandidaten auf der Dynamikfläche des konzerneigenen Testgeländes in Ehra-Lessien zu einer Slalom-Ausscheidung. 40 der gut 200 Aspiranten bekamen nach dem Test die ersehnte Starterlaubnis, fünf weitere Kandidaten wurden gesetzt.

Das erste Rennen fand am 11. April 1976 auf dem Hockenheimring statt. Weitere sieben Rennen u.a. auf Sylt und dem Nürburgring folgten, bevor am 26. September 1976 der Finallauf auf dem Hockenheimring startete. Die Rennen waren aus PR-Sicht ein voller Erfolg und stärkten das sportliche Image des Scirocco. Das Fernsehen, der Rundfunk sowie die Printmedien berichteten ausführlich über die Rennen und einzelne Teilnehmer. Und der Cup erreichte auch das angestrebte Ziel, junge Talente nach oben zu bringen. Die Motorsport-Karriere von Manfred Winkelhock begann im VW-Junior-Cup. Er gewann das Finalrennen und sammelte insgesamt knapp 30.000 DM Preisgeld aus dem Cup ein.